Elisabethtag 2025: Über 120 Gäste feiern unter dem Motto „Beraten. Wege ebnen. Vernetzen.“ das soziale Engagement in Neuwied
Neuwied, 18. November 2025
Mit großer Beteiligung hat der Caritasverband Neuwied am Dienstag den diesjährigen Elisabethtag gefeiert. Mehr als 120 Gäste aus Politik, Kirche, Wohlfahrtverbänden, sozialen Einrichtungen und Ehrenamt kamen in Neuwied zusammen, um gemeinsam einen Nachmittag voller Begegnung, Wertschätzung und inhaltlicher Impulse zu erleben.
Eingestimmt wurde die Veranstaltung durch die Begrüßung von Ulrike Proft, stellvertretende Geschäftsleitung des Caritasverbandes Neuwied, und Bernd Wagener, Vorsitzender des Caritasrates.
Wagener knüpfte in seiner Ansprache an eine beeindruckende biblische Tradition an: Er fragte, welche Verbindung es zwischen der Migrationsberatung und Engeln gibt – und gab eine berührende Antwort. Viele Ratsuchende erlebten die Mitarbeitenden der Caritas als „wahre Engel“, die Orientierung schenken, zuhören, Mut machen und konkrete Unterstützung leisten. Zugleich erinnerte er an die umgekehrte Perspektive aus dem Hebräerbrief: „Vergesst nicht, Fremde gastfreundlich aufzunehmen, denn dadurch haben einige ohne es zu wissen Engel beherbergt.“
In den anschließenden Grußworten betonten Philipp Rasbach, Erster Kreisbeigeordneter des Landkreises Neuwied, und Peter Jung, Bürgermeister der Stadt Neuwied, die Bedeutung der Beratungsarbeit und dankten der Caritas ausdrücklich für die gute und verlässliche Zusammenarbeit zwischen Kreis, Stadt und Verband. Beide machten deutlich, dass soziale Integration nur in einem starken Netzwerk gelinge und die Caritas hierfür ein unverzichtbarer Partner sei.
Im Zentrum des Elisabethtags stand die Feier von 15 Jahren Migrationsfachdienst (MFD) bei der Caritas in Neuwied. In einer eindrucksvollen Rede wurde die Entwicklung der Migrationsberatung seit dem Zuwanderungsgesetz 2005 nachgezeichnet, das Integrationsförderung erstmals gesetzlich verankerte.
Pierrette Onangolo, als ehemalige Geschäftsführerin vom Flüchtlingsrat Rheinland-Pfalz e.V. zeigte auf, wie umfassend die Aufgaben des Migrationsberatung sind: aufenthaltsrechtliche Fragen, Sozialleistungen, Arbeitsmarktintegration, Familiennachzug, Härtefälle, Traumatisierungen und Diskriminierung – oft begleitet über Monate und Jahre.
Sie betonte: „Beratung ist Begegnung auf Augenhöhe. Sie eröffnet Perspektiven und stärkt Menschen, die oft keine eigene Stimme im System haben.“
Musikalische Beiträge, persönliche Gespräche und eine offene, wertschätzende Atmosphäre prägten die Veranstaltung. Der Elisabethtag bot Raum für Austausch, für neue Impulse und für ein gemeinsames Innehalten – und machte sichtbar, wie wichtig Beratung und Vernetzung für eine solidarische Stadtgesellschaft sind.
Zum Abschluss appellierte die Rednerin an alle Anwesenden: „Vielfalt braucht Schutz. Und sie braucht Menschen, die bereit sind, für ein respektvolles Miteinander einzustehen – gerade dann, wenn es unbequem wird.“
Der Elisabethtag 2025 setzte ein deutliches Zeichen: Beratung, Wegbegleitung und Vernetzung sind tragende Säulen des sozialen Zusammenhalts in Neuwied.
Fotos: Olga Scott
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