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Gute Finanzbildung kann Überschuldung vorbeugen

-Dialog mit Schuldnerberatungsstellen am 5. Juni 2025-

aktionswochen schuldnerberatung

Die Schuldnerberatungsstellen des Caritasverbands Rhein-Wied-Sieg e.V. und der Gemeinsamen Diakonischen Werke Rheinland-Süd gGmbH in Neuwied rufen anlässlich der Aktionswoche Schuldnerberatung vom 2. bis 6. Juni politische VerantwortungsträgerInnen auf, mehr in die Finanzbildung zu investieren: „Investitionen in Finanzbildung sind langfristig wirkungsvoll und sparen Geld.“

Die Aktionswoche Schuldnerberatung, initiiert von der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände (AG SBV), steht unter dem Motto „Beste Investition Finanzbildung – Wenn aus Minus Plus wird“.

Die Schuldnerberaterinnen von Caritas und Diakonie im Kreis Neuwied betonen, dass finanzielle Bildung weit mehr ist als der bloße Umgang mit Geld. „Sie ist der Schlüssel zu Eigenverantwortung, gesellschaftlicher Teilhabe und einem selbstbestimmten Leben.“ In einer zunehmend komplexen Welt sei Finanzbildung unverzichtbar, vor allem für Menschen, die mit knappen finanziellen Ressourcen zu kämpfen hätten. „Die Erfahrung aus der Praxis der sozialen Schuldnerberatung zeigt: Gute Finanzbildung kann Überschuldung vorbeugen oder erneute Überschuldung verhindern. Sie eröffnet Wege, wie aus einem Minus ein Plus werden kann. Sie fördert Finanzwissen, stärkt Selbstvertrauen und Zukunftsaussichten“, so die Beraterinnen weiter.

Die sozialen Schuldnerberatungsstellen der Freien Wohlfahrtspflege und der Verbraucherzentralen, die in der im Jahr 2000 gegründeten AG SBV zusammengeschlossen sind, fordern von der Politik mehr finanzielles Engagement in der Finanzbildung. „Das ist gut investiertes Geld. Denn junge Menschen, die frühzeitig mit speziell erstellten Materialien im richtigen Umgang mit ihren Finanzen geschult werden, haben ein wesentlich geringeres Risiko, in die Verschuldungsfalle zu geraten. Auch sozialer Abstieg und damit mehr staatliche Sozialleistungen werden so verringert. Eine Win-Win-Situation für alle Seiten,“ so die Schuldnerberaterinnen.

Die AG SBV fordert, dass Schuldnerberatungsstellen als nicht interessengeleitete Akteure im Bereich der Finanzbildung gefördert werden. So sollen ihnen Kosten für die Erstellung von Materialien zur finanziellen Bildung vom Staat erstattet werden. Schuldenprävention und die Vermittlung finanzieller Kompetenzen sollen in allen Lebensbereichen strukturell verankert werden, über die Kinder, Jugendliche und Familien erreicht werden. Die finanzielle Bildung sollte sich in den Lehrplänen aller Schulformen wiederfinden. Die Zusammenarbeit von Schulen und Schuldnerberatungsstellen sowohl bei der Fortbildung von Lehrkräften als auch bei Präventionsangeboten vor Ort sollte politisch gewollt sein und umgesetzt werden. „Niemand stellt die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit von finanziellen Bildungsangeboten in Frage, eine gesetzlich verankerte Finanzierung gibt es aber nicht“.

Die Vertreter der Kommunalpolitik erkennen die Wichtigkeit dieses Themas und fordern ebenfalls auf, entsprechende Programme zu finanzieren. Die Beratungspraxis zeigt zudem die steigende Notwendigkeit eines gesetzlichen Rechtsanspruchs auf kostenfreie Schuldner- und Insolvenzberatung.

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